GOD IS A DJ

 

Eine Liebesgeschichte auf e-commerce. 

 

"Er", ehemals DJ, "Sie", ehemals Fernsehmoderatorin basteln nach ihrem crash an der mindestens zweiten Karriere. Ihr neues Projekt: Aus ihrer in einem Club nachgebauten Wohnung wird ihr selbstinszenierter Alltag via Kamera direkt ins Museum übertragen. Als Kunst. Ihr Leben per Datenleitung als Dauerperformance und im Internet abrufbar- ein Alltag für die Kamera. Man kocht und ißt, knutscht und zankt sich, witzig bis geschmacklos und beobachtet sich selbst mit der Videokamera. Zwei gegenwärtige Verwertungsketten ihrer selbst, die noch ihr Mittagessen zu einem Videotape sampeln und denen trotzdem ihre biographischen Tonspuren langsam durcheinandergeraten. Haben sie sich nun im Studio kennengelernt oder bei einem Interview? Ist nicht doch etwas echt an ihrem Horrorvideo mit Mama und Papa?
Gott ist ein DJ ist ein Stück über Menschen unserer modernen Kommunikations- und Mediengesellschaft. Ein Mann und eine Frau inszenieren ihr Privatleben. Sind es tatsächlich persönlich erlebte Geschichten, die sie zelebrieren? Sind es Geschichten, die sie als "private" erfinden?
Das zynische Stück von Falk Richter als Aufführung live im Club mit Beamprojektion und Videoeinspielungen und im Internet mit WebCam, Szenenbildern, Live-Videos und Chat mit den Akteuren.

Weitere Informationen

Konzeption / Regie: Manfred Kerklau
Sie: Gabriele Brüning
Er: Arno Mo Abd-el-Kader Lüning
Ausstattung: Hans Salomon, Markus Blom
Licht: Sebastian Otto
Musikalische Leitung: Stefan Hollekamp

Uraufführung: 07.10.2000; Dockland, Münster


Info

Unterstützt von:

  • Kulturamt der Stadt Münster
  • Fonds Darstellende Künste
  • Theater im Pumpenhaus
  • cynapsis Kommunikationsagentur
  • Gesellschaft der Musik und Theaterfreunde Münster und des Münsterlandes e.V.

Empfehlungen

Die schnell und hart geschnittene Inszenierung nutzt folgerichtig die Kulisse des House Tempels. Das textgewaltige Zeitgeiststück von Falk Richter ist übrigens extrem hip."
(taz NRW)

"Die beiden Darsteller überzeugen durch ihr dynamisches Spiel und legen im Laufe des Abends immer mehr an satirischer Schärfe zu. sie füttern ihr Treiben durch abstruse Theorien auf und demonstrieren in einer sprizigen Inszenierung die Geburt des Reality-TV aus dem Geist der Banalität"
(Münstersche Zeitung)